Motivation

Bau- und Abbruchabfälle stellen den größten Stoffstrom des Abfallaufkommens in Deutschland dar und nehmen dadurch eine Schlüsselrolle in einer modernen Kreislaufwirtschaft ein. Bedingt durch unterschiedliche Entwicklungsdrücke weisen rurale Gebiete oft hohe Rückbauraten im Gebäudebestand auf, wohingegen in urbanen Zentren ein erhöhter Bedarf an mineralischen Ressourcen besteht. Beide Trends führen zu einer Nutzung von natürlichen Ressourcen im ländlichen Raum und somit zu einer Landinanspruchnahme ohne nachhaltigen Ausgleich.

Sketch INTEGRAL von der Statuskonferenz 2020 (Bild: 123comics)
Graphic Recording zum Projekt INTEGRAL (Quelle: www.123comics.net)

Ziele und Vorgehen

Das Verbundvorhaben INTEGRAL wird Stadt-Land-Beziehungen durch die Entwicklung einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft für mineralische Bauabfallfraktionen stärken. Durch ein effizientes Stoffstrommanagement auf Basis eines zu entwickelnden Entscheidungshilfetools werden ineffiziente Primärrohstoffentnahmen für natürliche Gesteinskörnungen reduziert und dem Ziel eines nachhaltigen, effizienten und ressourcenschonenden Landmanagements Rechnung getragen. Die Lösungsansätze und Handlungsoptionen besitzen für die Partnerregionen Landeshauptstadt Dresden und Landkreis Meißen dabei beispielhaften Charakter.

Erwartete Ergebnisse und Transfer

Durch die modellhafte Betrachtung von Baureststoffen in der Region Dresden / Landkreis Meißen und die Wiedernutzung dieser volkswirtschaftlichen Ressource “Sekundärrohstoff” können bestehende regionale Verflechtungen ausgeschöpft und Ungleichheiten in der Siedlungsdynamik ausgeglichen werden. Darüber hinaus bietet sich die Chance, den Status Quo der Flächeninanspruchnahme durch eine effizientere infrastrukturelle Verflechtung hin zu einem nachhaltigen Landmanagement zu entwickeln und damit den Schutz von Landökosystemen voranzutreiben.